Boracay – Das vergangene Paradies

Palmen auf Boracay

Was einst eine der schönsten Inseln der Welt gewesen sein soll, ist heute ein Ort, an dem sich Touristen tummeln wie die Fische und Einwohner kaum noch Platz für Kultur und Leben haben. 

Ich gebe zu, ich bin mit vielen Vorurteilen nach Boracay geflogen und viele davon haben sich bestätigt. Aber ich bin auch überrascht worden. Von der Schönheit, dem Wasser und natürlich den Menschen. 

Die Anreise 

Nach Boracay kann man nicht mal so eben mit dem Flugzeug fliegen. Zuerst geht es auf die Nachbarinsel. Vom Flughafen Caticlan aus nimmt man dann eine Art Reisebus, der einen zum Hafen bringt. Und damit zu den Bangkas, die nach Boracay übersetzen. Unser Bus war voll und in der Ecke hing ein antiker Röhrenfernseher, der einen alten Hollywood-Streifen zeigte und volle Lautstärke aufgedreht war. 

Am Hafen wir man dann von jeder Menge Leute begrüßt, die einem die Überfahrt zur Insel verkaufen wollen. Wir haben vorab eine Art Komplettpaket gebucht. Überfahrt plus Transport zum Hotel. Empfehlen kann ich das allerdings nicht. Vor Ort kann man günstiger und wahrscheinlich auch komfortabler übersetzen. 

Sonnige Aussicht auf Boracay

Das Hotel 

Natürlich gibt es zahlreiche Hotels aller Preisklassen auf Boracay. Wir haben mit unserer Auswahl wirklich Glück gehabt und waren sehr zufrieden. Unser Hotel war nicht so teuer und lag dennoch direkt am Strand. Sauber war es auch. Das „Hey Jude“ kann ich also wirklich nur empfehlen. 

Auf Boracay kann man zwischen verschiedenen Stränden wählen. Und dort zwischen diversen Abschnitten. Je nach Abschnitt befindet ihr euch in der Party-Area, in der es Tag und Nacht laut zugeht und immer etwas los ist. Dort seid ihr 100 % Tourist und ich finde, die Atmosphäre unterscheidet sich nicht wirklich vom Ballermann. Inklusive Sonnenbrillen-Verkauf am Strand. Wenn ihr es ruhiger mögt, müsst ihr etwas abseits suchen. Ganz klar, meine Empfehlung! 

Das Boracay-Problem

Wer auf diese Insel fährt, darf nicht damit rechnen, unberührte Natur und einsame Traumstrände zu finden. Hier ist fast überall etwas los und die Umwelt hat stark unter den Touristenmassen gelitten. Nicht umsonst hat der philippinische Präsident die Insel Mitte des Jahres für neun Monate geschlossen und den Einwohnern und Hotelbetreibern strenge Auflagen vorgeschrieben. 

Dennoch….wenn man es schafft, die Menschen um sich herum auszublenden, steht man mit beiden Beinen nicht nur im unfassbar weißen Strand, sondern auch in einem echten Paradies. 

Legendär – der Sonnenuntergang. Tausende Rot- und Pinktöne gehen ineinander über. Die Sonne versinkt glühend im Meer und zaubert eine magische Lichtshow an den Himmel. So einen Sonnenuntergang gibt es wohl nur hier. Währenddessen kann man im Meer schwimmen wie in einem Swimmingpool. Kein Wind, glasklares und warmes Wasser. 

Meine Geheim-Tipps

Beeindruckend, ein bisschen unheimlich, aber gleichzeitig einfach ein Must-See ist der Fischmarkt. Hier stehen jeden Tag unzählige Verkäufer und bieten frischen Fisch und Meeresgetier an. Wir haben dort verschiedene Fische gekauft und sind in eines der nahe gelegenen Lokale gegangen. Dort kann man den Fisch für einen kleinen Obulus direkt frisch grillen lassen. Dazu einfacher Reis. Genial! 

Für den perfekten Sonnenuntergang mit Drinks solltet ihr zum Spider House gehen. Das legendäre Gebäude ist direkt an die Klippen gebaut und bietet angeblich einen einzigartigen Blick in mega Atmosphäre. Als wir da waren, hatte es leider geschlossen und wurde gerade renoviert. 

Drohne Boracay

Die Boracay war einmal ein Paradies. Ich kann mir genau vorstellen, wie die Insel mal ausgesehen hat. Wie entspannt und wunderschön es gewesen sein muss. Mir ist sie jetzt zu touristisch. Zu viele Menschen, zu viel Party, zu wenig Natur. Noch einmal würde ich nicht hinreisen, aber ich finde dennoch, dass man mal da gewesen sein muss. 

Palmen auf Boracay


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